Rechtzeitig vor der geplanten Eröffnung der Insolvenz wurde bei GALERIA Karstadt Kaufhof das größte Sanierungspaket im Schutzschirmverfahren abgeschlossen. Von den rund 30.000 Beschäftigten bei GALERIA Karstadt Kaufhof werden insgesamt bis zu 8.000 Beschäftigte, verteilt über rund 70 Standorte in Deutschland, entlassen. Die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, die bei GALERIA Karstadt Kaufhof und den Beteiligungsgesellschaften weiterbeschäftigt werden, wurden in Sozialtarifverträgen mit den Gewerkschaften ver.di und NGG geregelt.
Im Einzelnen wurden im Interessenausgleich und Sozialplan für die Warenhausgesellschaft GALERIA Karstadt Kaufhof geregelt, dass bis zu 62 Warenhäuser, 2 Schnäppchencenter und 25 Reisebüros geschlossen werden. Darüber hinaus wird das Personal in den Servicecentern Essen und Köln um rund 250 Beschäftigte reduziert.
Bei Karstadt Sports werden von 30 Sporthäusern 20 geschlossen. Des Weiteren wird das Servicecenter von Karstadt Sport in Essen geschlossen. Bei Karstadt Feinkost werden von 50 Märken 24 geschlossen. Ebenfalls findet in der Zentrale in Köln eine Reduzierung des Personals statt. Bei der GALERIA Logistik werden 2 Logistikstandorte (Dietzenbach und Neuss-Norf) geschlossen.
In der Gastronomiebranche von GALERIA Karstadt Kaufhof sind die Beteiligungsgesellschaften DINEA und Le Buffet wie folgt betroffen: Bei DINEA werden von 57 Restaurants 22 und bei Le Buffet von 68 Restaurants 29 geschlossen.
Schließlich werden bis zu 106 Standorte der zuletzt von Thomas Cook erworbenen Reise- und Touristikgesellschaft ATRYS geschlossen.
Die Interessenausgleich- und Sozialplanverhandlungen sowie die Tarifsozialplanverhandlungen fanden unter Berücksichtigung der insolvenzarbeitsrechtlichen Kündigungsprivilegien statt. Dies bedeutet, dass die jeweiligen Sozialplanvolumen auf 2,5 Monatsgehälter eines zu kündigenden Beschäftigten maximal begrenzt waren und die Kündigungsfristen auf längstens 3 Monate abgekürzt wurden. Zur weitestmöglichen Abmilderung sozialer Härten wurden die Einrichtung von Transfergesellschaften vereinbart. Aufgrund der finanziellen Situation der Unternehmen wurden die jeweiligen Verhandlungen unter größtem Zeitdruck geführt und innerhalb von nur mehreren Wochen abgeschlossen.
Seitz oblag in dem Großprojekt die Verhandlungsführung in allen Bereichen sowie arbeitsrechtliche und strategische Projektsteuerung. Arbeitsrechtlich flankiert wurde Seitz durch die Arbeitsrechtler von SGP Schneider Geiwitz. Insgesamt führte Seitz die Verhandlungen mit über 10 Kanzleien auf Gewerkschafts- und Betriebsratsseite sowie den Inhouse-Juristen von ver.di und NGG.
Berater Arbeitsgeberseite/GALERIA Karstadt Kaufhof und sämtliche Beteiligungsgesellschaften
Seitz: Dr. Stefan Seitz, Dr. Marc Werner, Dr. Patrick Esser, Dr. Piero Sansone, Dr. Andreas von Medem, Sabine Schwarz-Holl, Thomas Dorando (alle federführend/Projektleitung und Verhandlungsführung), Dr. Ulf Goeke, Axel von Netzer (alle Partner), Heinke von Netzer, Dr. Johannes Traut (beide Counsel), Annika Hausmann, Kathrin Jansen, Roua Schmitz, Gloria Dulich, Bianca Pawletta (alle Associates)
Quelle: https://www.juve.de/